Der neue Deutsche Frauen-Mannschaftsmeister 2015 heißt NRW. Profitiert hat NRW dabei von der Neuregelung der Zweitwertung von Brettpunkten auf Gegnerschnitt.
Der 4,5:3,5-Sieg von NRW gegen Hamburg zählt nämlich mehr als der 7:1-Sieg von Sachsen gegen Schleswig-Holstein.
Sachsen hat am Ende zwar 8:2 Punkte und 28: 12 Brettpunkte, aber NRW hat mit 8:2 Punkten und 24:16 Brettpunkten den besseren Gegnerschnitt und wird damit Erster.
Wie shizophren diese Wertung ist wird m.E. durch folgenden Vergleich deutlich:
NRW (1893) spielte heute gegen Hamburg (1689) hatte also eine Gewinnerwartung von 0,765 je Partie sprich NRW hätte 6,12: 1,88 gewinnen müssen um seine Gewinnerwartung nach den vom DSB veröffentlichten TWZ-Zahlen zu erfüllen. Damit liegt NRW deutlich unter seinen Erwartungen (1,62 Punkte weniger erzielt als nach TWZ-Zahlen erwartet).
Sachsen (1831) hat gegen Schleswig-Holstein (1635) gespielt und 7:1 gewonnen.
Sachsen sollte 0,756 Punkte je Partie holen sprich 6,05:1,95 gewinnen.
Sachsen hat diese Vorgabe um 0,95 Punkte übertroffen.
Trotzdem zählt der 4,5:3,5-Sieg von NRW höher als der 7:1-Sieg von Sachsen.
Wenn man überhaupt eine Wertung nach Gegnerschnitt machen möchte müsste man m.E. die Höhe des Sieges berücksichtigen. Bei einem Einzelturnier ist es ja klar, da gibt es nur 1:0, remis oder 0:1, aber bei einem Mannschaftkampf gibt es zwischen den drei "Extremen" 8:0, 4:4 und 0:8 noch ganz viele Zwischenstufen und da kann es doch kaum sein, dass die einfach unberücksichtigt bleiben, so wie heute wo ein 4,5:3,5-Sieg mehr wert ist als ein 7:1.
Übrigens: Hessen hat heute 4:4 gegen Thüringen gespielt und ist damit auf den undankbaren Vierten Platz zurückgefallen - nach Brettpunkten wäre Hessen übrigens auch Dritter, da sie einen halben Brettpunkt mehr als Hamburg haben, aber es zählt ja der Gegnerschnitt !
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