Freitag, 21. Juli 2017

1. Frauenbundesliga wieder mit Hessischer Beteiligung: Hofheim steigt in 1. Frauenbundesliga, Gernsheim in 2. Frauenbundesliga und Echzell in Frauen-Regionalliga auf.

Die Saison 2016/17 ist beendet und die neue Saison 2017/18 wirft ihre Schatten vorraus.
Nachdem Hessen bedingt durch den Rückzug beider Mannschaften der Schachfreunde Friedberg aus dem Spielbetrieb ein Jahr lang in der 1. Frauenbundesliga nicht vertreten war hat der SV 1920 Hofheim diese Lücke nun geschlossen und mit drei Mannschafts- und sieben Brettpunkten eindrucksvoll die Staffel Süd der 2. Frauenbundesliga gewonnen.
Herzlichen Glückwunsch nach Hofheim und viel Erfolg in der 1. Frauenbundesliga.
Deutlich enger war es da in der Frauen-Regionalliga für den SK Gernsheim ein Mannschaftspunkt Vorsprung und in der Brettpunktewertung einen halben Zähler weniger als DJK Aachen Ladies reichten aber zum Aufstieg. Ein Wermutstropfen gibt es für Gernsheim trotzdem, denn die 2. Mannschaft konnte die Klasse nicht halten und steigt, ebenso wie Turm Bad Hersfeld, ab.
Hessenmeister und damit wieder in der Frauen-Regionalliga ist die Schachvereinigung Oberhessen Echzell, die nach der Saison 2014/15 trotz dem 3. Platz freiwillig in die Hessische Damenliga (bzw. mittlwerweile Hessische Frauenliga) abgestiegen ist um den Terminüberschneidungen am Sonntag zu entgehen, es jetzt aber wieder in der Frauen-Regionalliga versuchen möchte.
Drei Aufsteiger und nur zwei Absteiger und nun erneut eine hessische Mannschaft in der 1. Frauenbundesliga, dies ist sicherlich eine schöne Entwicklung.
Drücken wir den hessischen Mannschaften in der Saison 2017/18 fest die Daumen.

Sonntag, 19. Februar 2017

Hessische Frauenmannschaften überregional sehr erfolgreich - Schachvereinigung Oberhessen Echzell ist Hessischer Frauenmannschaftsmeister 2017

Nachdem sich zum Saisonende der Saison 2016/17 der einzige Frauen-Bundesligist aus Hessen, die Schachfreunde Friedberg komplett vom Frauenschach zurückgezogen haben - also incl. der 2. Mannschaft - ist jetzt der SV Hofheim auf dem besten Weg den Zustand gleich wieder zu ändern.
Aktuell ist Hofheim in der 2. Frauenbundesliga Süd mit 9:1 Punkten und 21½-Brettpunkten Tabellenführt. Zwar spielt Hofheim am letzten Spieltag noch gegen den Tabellenzweiten TSV Schott Mainz, aber bei zwei Mannschafts- und vier Brettpunkten Vorsprung sollte der Aufstieg doch machbar sein - dies wäre eine tolle Sache.
Den einen Verlustpunkt hat Hofheim übrigens gegen den starken hessischen Aufsteiger SK Langen abgegeben, die mit 5:5 Punkten und 15½ Brettpunkten auf dem 4. Platz liegen und bei zwei Mannschafts- und drei Brettpunkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beste Chancen auf den Klassenerhalt haben.
In der Frauen-Regionalliga Süd-West spielen drei hessische Mannschaften.
Der SK Gernsheim liegt mit 7:1 Punkten vorne und sollte im letzten Spiel gegen den Abstiegskandidat SF Birkenfeld mit einem Sieg den Aufstieg sicher stellen.
Dies würde dann auch dem Vierten, dem SC Eschborn helfen die Klasse zu halten.
Der SC Eschborn spielt gegen den Letzten Gernsheim 2 und würde bei einem Sieg die Klasse auf jeden Fall halten. Sollte Gernsheim 1 gewinnen würde dem SC Eschborn sogar bereits ein 1:3 gegen den SK Gernsheim 2 reichen um die Klasse zu halten.
Vielleicht schickt also die erste Gernsheimer Mannschaft mit einem Sieg gegen Birkenfeld die zweite Gernsheimer Mannschaft zurück in die Hessische Frauenliga.
In der Gruppe Süd-Ost ist Bad Hersfeld leider bereits abgestiegen - es hatte für Bad Hersfeld dieses Jahr leider nur für 1½ Brettpunkte gereicht.
Bad Hersfeld hatte in den vier Spielen allerdings zweimal ein Brett freigelassen und einmal hatte man den Wettkampf sogar ganz abgesagt. Sicherlich haben die Personalprobleme zum Abstieg beigetragen.
Gestern ging auch die Hessische Frauenliga zu Ende:
Nachdem am ersten Spieltag die Auswärtsteams aus Hofheim und Echzell jeweils 3:1 in Offenbach bzw. Kassel erfolgreich waren fand die zentrale Doppelrunde gestern in Echzell statt. Leider musste Kassel absagen, so dass nur noch die beiden Partien von Echzell gegen Offenach und Hofheim 2 ausgetragen wurden. Echzell konnte beide Kämpfe mit 3½:½ gewinnen und ist somit Hessischer Frauenmannschaftsmeister 2017.

Donnerstag, 16. Juni 2016

Zwei Rückzüge in der 1. Frauenbundesliga (Friedberg und Großlehna) - Lehrte bleibt in der 1. Frauenbundesliga und Augsburg rückt aus der 2. Frauenbundesliga nach.

Obwohl ich mittlerweile schon einen Monat weiß, dass die Schachfreunde Friedberg sich aus der 1. Frauenbundesliga zurückziehen hat es der Deutsche Schachbund offensichtlich bis heute nicht geschafft eine Meldung auf die Homepage zu setzen (oder hat jemand irgendwo etwas gefunden ?) oder ist die 1. Frauenbundesliga dem Deutschen Schachbund nicht wichtig genug um einen Rückzug zweier Mannschaften zu erwähnen ?
Jedenfalls gibt es jetzt einen Bericht bei Schach-Ticker.
Der Berichterstatter hat sich offensichtlich sehr angestrengt Informationen zu bekommen ist aber leider sowohl in Friedberg als auch in Großlehna auf eine "Mauer des Schweigens" gestoßen.
Immerhin gab es aus Friedberg noch die Aussage: "Nur soviel: Es war eine einstimmige vorstandsinterne Entscheidung uns aus verschiedenen Gründen grundsätzlich und komplett vom Frauenschach zurückzuziehen."
Es ist also kein Rückzug nur aus der 1. Frauenbundesliga, sondern ein kompletter Rückzug.
Wenn man bedenkt, dass Friedberg vor knapp fünf Jahren noch VIER (!!!) Frauenmannschaften hatte ist es für das Hessische Frauenschach sehr schade, dass dies innerhalb so kurzer Zeit komplett ruiniert wurde.

Montag, 6. Juni 2016

Rückzug der Schachfreunde Friedberg aus der 1. Frauenbundesliga

Mittlerweile ist es wohl amtlich auch wenn auf der DSB-Homepage soweit ich sehen konnte bis heute keine Meldung erfolgt ist: Die Schachfreunde Friedberg haben ihre Mannschaft aus der 1. Frauenbundesliga zurückgezogen, dies hat mir der zuständige Turnierleiter telefonisch bestätigt, nachdem ich bereits vor drei Wochen die (inoffizielle) Nachricht erhalten hatte, dass die Schachfreunde Friedberg ihre Mannschaft zurückgezogen hätten.
Sicherlich ist dies schade für Hessen, dass sie ihren einzigen Bundesligisten verloren haben, aber es war absehbar.
Nachdem ich im Jahr 2007 in Hungen eine Frauenmannschaft gegründet hatte und diese als Mannschaftsführer und Mädchen für Alles bis in die 1. Frauenbundesliga geführt hatte wurde mir das Heft im Jahr 2011 nach dem Aufstieg aus der Hand genommen, da plötzlich meine Tugenden vor Allem mit Spielerinnen aus der Region anzutreten nicht mehr galt. Plötzlich hieß es, dass man doch sicherlich keine Spielerin aus Hessen mit einer DWZ von 1980 einsetzen würden wenn man eine Spielerin mit einer DWZ von ca. 2100 aus Ungarn einfliegen lassen könne.
Das diese Kartenhaus irgendwann einstürzen würde war mir bereits im Jahr 2011 klar und nicht nur mir - dies führte dann ja zu der Vereinsgründung der Schachvereinigung Oberhessen Echzell e.V. wo wir das Frauenschach seit 2012 mit Spielerinnen aus Hessen betreiben und dies auch in der nächsten Saison weiter fortführen wollen - ein 2. Platz in der Hessischen Frauenliga mit Spielerinnen, die einfach Schach um des Schach spielen willens spielen ist ein schöner Erfolg.
Laut Turnierleiter werden die Schachfreunde Friedberg auch nicht in der 2. Frauenbundesliga antreten, wie dies in der Vergangenheit die Mannschaften, die sich aus finanziellen Gründen aus der 1. Frauenbundesliga zurückgezogen hatten gemacht hatten - man sieht also klar, dass seit der Saison 2011/12 in Friedberg auf Sand gebaut wurde und jetzt das fehlende Fundament noch nicht einmal mehr ein Antreten in der 2. Frauenbundesliga ermöglicht.
Dabei ist ein freiwilliger Rückzug ja nicht grundsätzlich schlecht - wir haben uns nach der Saison 2014/15 ja auch freiwillig aus der Frauen-Regionalliga zurückgezogen, weil die immer wieder auftretenden Terminüberschneidungen uns erheblich Probleme bereitet hatte und wir nun in der Hessischen Frauenliga Samstags statt Sonntags spielen und somit keinerlei Überschneidungen zu den allgemeinen Mannschaftskämpfen mehr möglich sind.

Sonntag, 29. Mai 2016

Deutsche Frauen-Ländermannschaftsmeisterschaft 2016: Bayern gewinnt nach Brettpunkten vor Württemberg - Hessen wird Dritter

Die Deutsche Frauen-Ländermannschaftsmeisterschaft 2016 ist Geschichte.
Gewonnen hat Bayern vor Württemberg wie zu guter alter Zeit wegen der höheren Brettpunkte - dies allerdings nicht weil der Deutsche Schachbund endlich seine Experimente beendet hätte und zurück zur über jahrzehntelang angewandten Wertung gekehrt wäre, sondern nur weil die neue 2. Wertung "Buchholz" bei Bayern und Württemberg mit je 32 gleich war und somit die 3. Wertung Brettpunkte entschieden hat. Der interessierte Leser wird wissen, dass im letzten Jahr die Wertung "Gegnerschnitt" war - durch die Änderung auf Buchholz ist der Deutsche Schachbund jetzt wenigstens zu einer Wertung, die im Turnier ermittelt wird zurückgekeht, während der Gegnerschnitt ja durch die VOR Turnierbeginn feststehenden Wertungszahlen berechnet wird, aber weiterhin gilt, dass ein 7:1-Sieg oder gar 8:0-Sieg nur dann mehr zählt als ein 4,5:3,5 Sieg wenn die Buchholzwertung gleich ist. An der grundsätzlichen Problematik, dass die Wertung "Buchholz" genau wie die Wertung "Gegnerschnitt" keinen Unterschied zwischen einem 4,5:3,5 und einem 8:0 macht hat sich nichts geändert. Dies ist ja auch logisch, denn beide Wertungen wurden für Einzelspielerturniere gemacht wo man eine Partie nur 1:0 gewinnen kann und nicht 0,9:0,1 oder 0,6 zu 0,4.
Auf jeden Fall ganz herzlichen Glückwunsch an Bayern, die verdient den Titel gewonnen haben.
Hessen wurde übrigens Dritter was einer 3,5:4,5-Niederlage in der 3. Runde gegen Bayern geschuldet war. Ein Chance auf den 1. Platz bestand am Schlußtag nicht mehr, weil die Buchholzwertung der Hessinnen zu schlecht war, allerdings haben sie im gesamten Turnier die meisten Brettpunkte erzielt.
Insofern auch einen herzlichen Glückwunsch an Hessen zum 3. Platz !!

Mittwoch, 25. Mai 2016

Deutsche Frauen-Ländermannschaftsmeisterschaft 2016 startet morgen - Infos zur Meisterschaft finden sich zumindest nicht auf der offiziellen Seite

Die offizielle Meisterschaftsseite gibt außer dem Text "Die deutschen Mannschaftmeisterschaften der Frauen finden dieses Jahr wieder in Braunfels statt vom 26.05 bis 29.05.2016." einem Foto des Spielorts und einem Link auf die Ausschreibung auch jetzt weniger als 24 Stunden vor Beginn noch nichts her. Welsch ein Armutszeugnis, dass am Abend des Vortags der Meisterschaft noch nicht einmal die Aufstellungen der Mannschaften veröffentlich worden sind. Ohne Aufstellungen lässt sich natürlich nicht sagen welche Chancen die Hessische Mannschaft haben wird, daher nur soviel: Viel Erfolg - auf eine möglichst gute Platzierung !!!

Sonntag, 31. Januar 2016

Hessische Frauen-Einzelmeisterschaft abgeschafft !!! (2): Was bedeutet eigentlich DWZ-Turnierleistung ?

Liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,


wie ihr gestern gelesen habt wird der Titel der Hessischen Frauen-Einzelmeisterin zukünftig über die DWZ-Turnierleistung in vier (!!!) verschiedenen Turnieren vergeben. Daher stellt sich die Frage was bedeutet die DWZ-Turnierleistung und wie aussagekräftig ist diese.
Die genaue Berechnung der DWZ-Turnierleistung zu erläutern würde den Rahmen sprengen.
Wichtig ist aber, dass das DWZ-System auf Gewinnwahrscheinlichkeiten aufbaut und bei Rundung auf zwei Nachkommastellen ist die Gewinnerwartung bei einer Differenz von 677 DWZ-Punkten oder mehr 1,00. D.h. theoretisch reicht es jemand mit einer um 677 DWZ-Punkte schlechteren DWZ in einem Wettkampf über 100 Partien bei 99 Niederlagen ein einziges Remis zu erreichen um sich bereits zu verbessern !!!
Diese Besonderheit führt dazu, dass die DWZ-Turnierleistung m.E. völlig ungeeignet ist eine Meisterschaft zu entscheiden.
Hier ein Beispiel:
Eine Spielerin mit DWZ 2000 spielt gegen sieben Gegnerinnen mit einer DWZ von 1000.
Sie gewinnt alle sieben Partien - wie hoch ist nun die DWZ-Turnierleistung ?
2400 ? 2500 ? - Schließlich hat sie ja 100 % erreicht.
Naja die Gegnerinnen waren ja deutlich schlechter ... aber sie sollte doch mindestens größer 2000 sein oder ?
Bei Berechnung mit einem Programm, dass nach der DWZ-Wertungsordnung arbeiten soll ergibt sich bei Eingabe dieser Werte aber eine DWZ-Turnierleistung von 1677.
Lässt sich auch ganz einfach erklären wenn man berücksichtigt, dass ab 677 DWZ-Punkten Differenz eine Gewinnerwartung von 1,00 gilt.
D.h. die DWZ-Turnierleistung ist geringer als die eigene DWZ obwohl alle Partien gewonnen wurden.
Da bei der Hessischen Einzelmeisterschaft jede Spielerin mit einer DWZ unter 1400 aber im C-Turnier spielen muss heißt dies, dass sie selbst bei 7/7 vstl. keine Chance haben dürfte Hessenmeisterin zu werden, weil der Gegnerinnenschnitt nicht ausreichen dürfte um eine entsprechend hohe DWZ-Turnierleistung zu erzielen. Dies insbesondere wenn sie in der ersten Runde oder den ersten Runden vielleicht noch Gegner mit niedrigen DWZ-Zahlen zugewiesen bekommt.
Ein toller Modus wo je nach Teilnahme selbst der Gewinn aller Partien nicht ausreichen wird den Titel und damit verbunden die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft zu erreichen.
Was mich besonders interessieren würde ist die Frage, ob man(n) vor Abschaffung der Hessischen Frauen-Einzelmeisterschaft die Meinungen der Schachspielerinnen in Hessen eingeholt hat.


Udo Wallrabenstein